Die Stadt hat Augen

Bilder, die von Überwachungskameras aufgezeichnet werden, verbindet, dass sie automatisch, also ohne konkretes fotografisches oder filmisches Zutun eines Menschen entstehen. Trotzdem gilt es, die vermeintliche Objektivität durch das Fehlen des menschlichen Auges zu hinterfragen und die Intention, Notwendigkeit und Verwendung solcher Bilder kritisch zu beleuchten und zugrundeliegenden Fragen rund um das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatem sowie von Macht, Sicherheit und Freiheit nachzugehen.

In der Kunst haben sich verschiedene Strategien in der Auseinandersetzung mit Überwachungsbildern hervorgetan, für die es einen eigenen Begriff gibt: ‚Artveillance‘ als Verbindung von Art und Surveillance (engl. für Überwachung). Diese kritisch-produktiven Herangehensweisen an die Bedeutung massenhafter Überwachungsbilder können als Anregung für Aufgaben im Kunstunterricht dienen.

Im Sinne eines forschenden Einstiegs untersuchen die Lernenden ihre Umgebung auf Überwachungskameras und entwickeln in Kleingruppen künstlerische Konzepte, z.B. einen überwachungsfreien Stadtrundgang.

Durch die theoretische und gestalterische Beschäftigung mit Überwachungsbildern werden die Lernenden für das Thema sensibilisiert, reflektieren die sie umgebende Allgegenwärtigkeit von Bildern aus Überwachungskameras und erarbeiten eigene kritisch-produktive Strategien im Umgang mit ihnen.

Achtung: Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten sollte die Lerngruppe nicht mehr als 20 Personen umfassen.