Linda Ebert - A Long Journey Into Darkness

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13/04 14:00  —  29/04/23 18:00

Der Ausgang des Projektes „A Long Journey Into Darkness“ von Linda Ebert geht auf die existentiellen Fragen unserer Gegenwart zurück: Warum fehlt das Bewusstsein bei großen Teilen einer westlich privilegierten Welt für die verheerenden globalen Auswirkungen des Klimawandels? Wie würde ein post-terrestrischer und ein post-kapitalistischer Lebensraum aussehen? Kann der Höhepunkt der globalen Krise nicht auch als Chance gesehen werden?

Das Projekt beinhaltet großformatige Malereien in Korrespondenz mit einem Text aus drei Kapiteln (ANGST - TRAUER - HOFFNUNG). Darin imaginiert Sie eine postapokalyptische Welt und erforscht den dadurch entstandenen Lebensraum einer Raumstation im Weltall.
Die Malerei setzt sich aus Grund- und Umrissen von Gebäuden, Wahrzeichen und Stadtstrukturen der untergegangenen Zivilisationen auf der Erde zusammen. Ebert nutzt dabei die Hinterlassenschaften menschlicher Kultur für den Aufbau der Raumstation, um Orientierungspunkte im Exil zu geben, in einer Lebenssituation, die in erster Linie durch Angst und Gefahr gekennzeichnet ist.

Die begleitende Publikation fasst Kurzgeschichten, die vom Leben auf den Raumstationen erzählen und unsere Gegenwart reflektieren, zusammen. Die Malereien und Kurzgeschichten bedingen sich dabei gegenseitig.

Schwarz ist in den Arbeiten von Linda Ebert von essenzieller Bedeutung. Es steht für Stille, Klarheit und Neubeginn in der Überzeugung, dass nur aus der Dunkelheit heraus etwas Neues entstehen kann. Der dystopische Charakter steht bei genauerer Betrachtung für den Moment eines Neuanfangs. Der Planet geht zu Grunde und die Menschheit findet Zuflucht im ewigen Schwarz des Weltalls. In dieser Finsternis erschaffen sich Überlebende ein neues Leben. Die Dystopie endet mit dem Ankommen auf den Raumstationen und es findet eine Umdeutung vom Negativen ins Positive zu statt.

Das Projekt erzählt von einer nicht-planetarischen und utopischen Existenz der Menschheit in einem vermeintlich lebensfeindlichen, nicht endenden Schatten. Es bietet eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen globalen ökologischen und kulturellen Krise. Durch die Imagination und Visualisierung postapokalyptischer Lebensräume, in denen die Menschen ganz neue Formen der Existenzweise entwickeln, kann auch ein Um- und Neudenken in Bezug auf die Jetztzeit in Gang gebracht werden. Dabei geht es nicht zuletzt um die Fragen, in welcher Welt und auf welche Art und Weise wir leben wollen.

Teil dieser Veranstaltung
Lesung – A Long Journey Into Darkness 22/04/23 40
Führung – A Long Journey Into Darkness 29/04/23 41
Weitere Veranstaltungen aus dem Format Alumni:
Jian Haake 14/07 — 15/07/22 4
Merle Michaelis 15/07/22 5
Jenny Reißmann - anlanden 04/08 — 20/08/22 6
Nilofar Rezai - Unter der Oberfläche 26/08 — 17/09/22 13
Künstlerführung Nilofar Rezai 26/08/22 15
Hyunsuk Yi - Phantom Limb 30/09 — 22/10/22 11
NO TALENT STUDIO in Kollaboration mit Dena Tabari 03/11 — 20/11/22 20
Paula Oltmann - Phantastic Landscapes 03/11 — 20/11/22 21
Heiko Wommelsdorf – Schall-Mauer 04/05 — 04/06/23 52
Performance Alexei Vesselov 25/11/23 80
Happening Dorothee Brübach 25/11/23 82
Kollektives Lesen mit Louise Preuß: Part I – Wer singt? Wer veranlaßt zu singen? 07/12/23 84
Kollektives Lesen mit Louise Preuß: Part II – Poesie und Politik – Poesie ist Politik? 16/12/23 85
Kollektives Lesen mit Louise Preuß: Part III – Geschriebene Frauen, Frauen in der Schrift 19/12/23 86
Artist Talk mit Neele Marie Denker & Elkin Salamanca 11/01/24 81
Kollektives Lesen mit Louise Preuß: Part IV – Die Orange leben 12/01/24 87
Installative Präsentation des digitalen Unort-Archivs des Kunstvereins Sankt Pauli by Ramona Kortya & Malin Dorn 15/02/24 97
Weitere Veranstaltungen aus dem Format Muthesius Projekte:
Jenny Reißmann - anlanden 04/08 — 20/08/22 6
Nilofar Rezai - Unter der Oberfläche 26/08 — 17/09/22 13
Hyunsuk Yi - Phantom Limb 30/09 — 22/10/22 11
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