Maximilian Flachsenberg – A Dance for Increasing Distances
128A Dance for Increasing Distances ist eine skulpturale Installation, die einen illustren Reigen über die gesamte Fensterfront des sp ce | Muthesius spannt.
Entsprungen sind die geselligen Objekte und deren Inszenierung einer intensiven Auseinandersetzung mit Ästhetiken in industriellen Schlachtbetrieben. Dabei zitieren sie die Räume, Utensilien und Körper, die an diesen Orten wirken und schaffen eine formale Spannung zwischen klinisch anmutender Sterilität und substanzieller Fleischlichkeit.
Die Schlachter- & Metzgerschürze ist hier sinnbildhaft. Sie fungiert als physisch-hygienische Barriere, als Trennschicht zwischen arbeitenden (Mensch) und verarbeiteten Körper (Tier). Durch sie bleibt die Begegnung zwischen Tierkörper und Menschenkörper vermeintlich spurenlos und verliert sich auf der glatten Vinyloberfläche.
In Flachsenbergs Praxis artikuliert sich ein bewusst drastischer Umgang mit Motiven des Körperlichen und Intimen. Körper und Körperbilder werden verhüllt, aufgesprengt, manipuliert, und verweisen dadurch auf ihren sozial konstruierten Charakter. In Folge dieser künstlerischen Befragung verlieren die Kategorien Innen und Außen ihre Kontur. Es bildet sich eine diffuse Körperlichkeit aus, die vom kurios Possierlichen bis zum Düsteren reicht.
Als Schauplatz von politisch-ethischen Kämpfen werden „Körper“ permanent von diversen Ideologien vereinnahmt, ausgedeutet und definiert. Die hier ausgestellte Installation webt diese ambivalenten Eindrücke ineinander und entlarvt umso tragischer die Intensität von Gewalt und die dahinterliegenden Mechanismen, diese ‚erträglich‘ zu machen, zu rechtfertigen und zu banalisieren.